Moin Patrick, erstmal erneut herzlich willkommen auf MetalZone, hoffe bei Call of Charon ist alles fit? Meine Leser sollten euch ja mittlerweile schon kennen, hat sich was bei euch verändert, oder ist alles auf dem selben Stand wie beim letzten Interview?
Guten Morgen Daniel, in letzter Zeit hat sich tatsächlich einiges bei uns getan:
Wir hatten zwei Besetzungswechsel in der Band, waren wahnsinnig viel unterwegs und unser Debütalbum steht (endlich) in den Startlöchern.
Seit Ende letzten Jahres können wir daher den Christoph an den Drums bei uns begrüßen. Außerdem haben wir uns im Frühjahr von Robin getrennt, seitdem half uns zuletzt Michelle und ab August der Alex am Bass aus.
Wir sind momentan wieder viel unterwegs, um den Leuten von unserem kommenden Album erzählen zu können.
Im November erscheint das heiße Teil dann endlich und dann geht's direkt wieder auf die Straße, um die neuen Songs vorstellen zu können.
Wie immer kann man also eigentlich sagen, dass es bei uns alles andere als langweilig zugeht!
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Für die neuen Leser die euch nicht kennen, beschreibe CoC doch mal in 3 Worten.
HARD.HITTING.DEATHCORE
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Große Dinge sind passiert, ihr habt bei Massacre Records unterschrieben, wie kam es zu dem Deal?
Im Nachhinein betrachtet war das eigentlich eine richtige „Cinderella Story“.
Als unser Album fertig war, haben wir zu verschiedenen Plattenfirmen Kontakt aufgenommen und uns bzw. unser neues Material vorgestellt.
Thomas von Massacre Records war tatsächlich der erste, mit dem ich damals gesprochen habe. Allerdings herrschte dann eine längere Zeit Funkstille zwischen uns.
Da zwischenzeitlich einige andere Labels großes Interesse an der Veröffentlichung unseres Albums angemeldet hatten, hatten wir uns sogar schon dazu entschieden, unser Debüt woanders unterzubringen.
Am Ende war es tatsächlich so, dass wir im allerletzten Moment doch eine Rückmeldung von Thomas bekommen haben.
Innerhalb weniger Stunden haben wir dann alle wichtigen Details abgeklärt und uns schon eine Woche später zur Vertragsunterschrift in Untergruppenbach getroffen.
Massacre Records bietet uns fantastische Möglichkeiten, um unser Album so gut und professionell wie nur möglich zu veröffentlichen.
Das Label hat fast 30 Jahre Erfahrung im Musik-Business und bereits Alben von Bands wie Kittie, Bleed the Sky, Illdisposed oder Raunchy veröffentlicht.
Zudem fühlen wir uns bei Massacre sehr gut aufgehoben und wirklich toll betreut.
Es ist ein tolles Gefühl, dass solch ein großes und etabliertes Label einer „jungen“ Band noch solch eine Chance bietet und wirklich an das Album und die Songs glaubt.
Auch wenn wir mittlerweile seit mehr als einer Dekade unterwegs sind, muss man immer berücksichtigen, das PLAGUEBEARER ja unser Debütalbum darstellt.
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Im Zuge dessen wird demnächst auch das erste Full Length Album eurer Karriere erscheinen, was kannst du uns dazu erzählen?
Natürlich zu aller erst, dass wir verdammt stolz auf das Album sind!
Heute, wo die Produktion abgeschlossen ist und die Veröffentlichung bereits vorbereitet wird, kann ich sagen, dass alles wirklich ganz genauso gekommen ist wie erhofft.
Bei einem neuen Release hat man immer Wünsche und Vorstellungen, wie es im Idealfall ablaufen könnte.
Hier ist wirklich alles genauso gekommen, wie wir es uns von Anfang an gewünscht haben - und das trotz diverser Schwierigkeiten.
Es war zuerst jemand Anderes für den Mix und das Mastering engagiert und wir hatten uns ja bereits auf eine Veröffentlichung auf einem anderen Label eingestellt. Durch (zugegeben) viele glückliche Umstände ist am Ende dann alles schlichtweg „perfekt“ geworden.
Unsere Studiozeit war wahnsinnig hart und im Nachhinein können wir alle wirklich sagen, bis weit über unsere Grenzen hinaus gegangen zu sein.
Wir haben uns bewusst unseren alten Gitarristen Phil als Produzenten ausgesucht.
Er hat den Sound der Band in den Anfangstagen maßgeblich geprägt und seine jahrelange Studioerfahrung war uns durch einen immer noch guten, freundschaftlichen Kontakt ebenfalls bekannt.
Bereits 2017 haben wir die ersten Gespräche geführt und es war schnell klar, dass Phil genau der Richtige für den Job ist.
Nach all den Jahren wieder mit ihm zusammen an neuen Songs zu arbeiten, Tage, Wochen und Monate gemeinsam im Studio zu verbringen, war eine tolle Zeit. Aber - und das war von Anfang an klar - das Verhältnis von Band und Produzent war direkt abgeklärt:
Phil hat uns bis über die Grenze des Erträglichen gepusht, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Bis jeder einzelne Part perfekt gespielt und gesungen war, wurde immer wieder auf's neue recorded, um ein immer noch besseres Ergebnis zu bekommen.
Am Ende hat sich die harte Arbeit aber auf jeden Fall gelohnt. Mit einem guten halben Jahr Abstand zu den Aufnahmen kann ich auch heute sagen, dass ich nichts an dem Album ändern wollen würde!
Mit Zack Ohren hätten wir dann keinen besseren finden können, um unsere Vorstellungen vom Sound des Albums genau so umsetzen zu können.
Wir alle waren immer schon große Fans seiner Produktionen und nachdem er das letzte Machine Head Album veredelt hatte, welches mittlerweile eines der erfolgreichsten Alben der Band ist, gingen wir davon aus, dass eine Zusammenarbeit niemals möglich schien. Doch nachdem wir Kontakt zu ihm aufgenommen hatten und er das umgemixte Material gehört hatte, sagte er sofort zu und war dabei.
Die Zusammenarbeit mit ihm war sehr entspannt, er ist ein wirklich netter Kerl und hat viele interessante Anekdoten von seinen Produktionen erzählt.
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Du hast ja immer mal wieder Bilder auf den Social Media Kanälen veröffentlicht, die Notizen zu den Lyrics gezeigt haben, wie viel Fiktion steckt hinter den Songs und wie viel persönlicher Einfluss steckt dahinter?
Mir war es tatsächlich so wichtig wie noch nie zuvor, mir ernsthafte Gedanken über die Themen und Texte zu den Songs zu machen. Bisher gab es ja maximal vier Songs am Stück von uns zu hören und ein ganzes Album zu schreiben, war schon eine besondere Herausforderung.
Einerseits sollte es nicht zu langweilig bzw. eintönig werden, aber auch einen gewissen Anspruch zu erfüllen.
Ich habe sowohl sehr persönliche Sachen geschrieben (beispielsweise „We had it all“ oder „My Darkest Hour“) aber auch wieder versucht Themen, welche mir besonders am Herzen liegen, zu verarbeiten (sei es Rassismus in „The Decline of the West“ oder die Gleichgültigkeit der Gesellschaft in „Crown of Creation“).
Jedoch muss ich zugeben, dass es mit „Misery“ schon einen Song gibt, wo es einfach nur darum geht, auf „dicke Hose“ zu machen bzw. welcher vor allem live einfach möglichst nach vorne gehen soll.
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Hast du einen persönlichen Lieblingssong auf der neuen Scheibe?
Puh, das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Mir gefällt die neue Version von „These Shining Stars“ beispielsweise sehr gut und der Gastpart von Frankie ist unglaublich stark geworden.
Aber so insgesamt als kompletter Track würde ich wohl „Illusive Savior“ wählen.
Der Song ist recht vielfältig was die einzelnen Parts und Gesangslinien angeht. Auch kann ich mir gut vorstellen, das der Song live sehr gut funktionieren wird.
Einerseits hat er sehr aggressive Parts, die schnell nach vorne gehen, dann aber auch wieder einen zähen, moshlastigen Mittelteil, dass man sich dazu sicher gut bewegen kann.
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Am 22.07. ist ja auch Misery (The Plaguebearer) als digitale Single erschienen, mit CJ McMahon von Thy Art is Murder habt ihr hier einen prominenten Gast an Bord, wie kams dazu?
Wir hatten bisher ja auf jeder Veröffentlichung Gäste dabei und haben uns zu Beginn der Produktion überlegt, mit wem wir gerne zusammen arbeiten wollten.
Über die Jahre haben sich viele Kontakte und Freundschaften aufgebaut, sodass die Liste zugegeben schon relativ lang war.
CJ war dabei nichtmal unser absoluter Wunschkandidat - hier war es eher so, dass er einfach ein sehr netter Kerl ist: Wir haben da Anfang letzten Jahres per Mail drüber gesprochen und dann hat sich das tatsächlich mehr oder weniger schlichtweg ergeben.
Wir haben ihm ein Demo des Songs mit unseren Ideen für seine Parts geschickt und er hat das Feature dann in Australien auch genau so aufgenommen.
Misery war sogar der erste Song des Albums, welcher als erstes komplett fertig wurde.
Mit Frankie hat das Ganze etwas länger gedauert, da Emmure im letzten Jahr so viel getourt haben und er nur wenige Tage zuhause verbracht hat.
Die Aufnahmen zu seinem Part waren daher auch erst kurz vor Abschluss der Produktion im Kasten. Frankie hat seinen Part in New York zusammen mit Jerry Farley aufgenommen. Das ist für uns auch immer noch irgendwie unwirklich:
Jerry hat bereits an Alben von Ill Nino oder Breaking Benjamin mitgearbeitet - und damit Gold & Platinauszeichnungen eingefahren.
Und auf unserem Album ist nun auch ein Stück seiner Arbeit verewigt - das ist ein irres Gefühl.
Und zu Henri von God Dethroned haben wir nun schon länger Kontakt durch seine SKG Marke. Henri stattet seit einiger Zeit unseren Gitarristen Tobi aus und als wir letztes Jahr zusammen auf dem Rage Against Racism Festival gespielt haben und uns über unser neues Album unterhalten haben, hat es nur einen kurzen Moment gedauert bis Henri sagte „ich steure gerne ein Gastsolo“ bei.
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Wird es weitere Singles, Videos etc geben?
Auf jeden Fall! In den nächsten Wochen und Monaten werden wir euch regelmäßig mit neuen Songs und dem dazugehörigem Videomaterial versorgen. Für den Song „Illusive Savior“ haben wir bereits ein Musikvideo abgedreht - da wird’s auch nicht mehr lange dauern, bis wir das veröffentlichen werden…
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Großes Lob auch für das am 15.07. präsentierte Coverartwork, sehr gut gelungen, wer ist dafür verantwortlich, und wie entstand hier die Zusammenarbeit?
Vielen Dank! Wir sind auch absolut zufrieden und können uns an dem Ergebnis immer noch nicht sattsehen.
Im Digipak wird das alles nochmal richtig toll zur Geltung kommen.
Das Artwork hat Scotty Bates für uns gezeichnet. Wir haben uns bereits im Frühjahr letzten Jahres Gedanken darüber gemacht, wer als Künstler in Frage kommen könnte.
Scotty hat schon für Bands wie Oceano, A Night in Texas oder Aversion Crown gearbeitet und sein Stil ist einfach großartig.
Wir haben uns sehr schnell auf eine Zusammenarbeit geeinigt und einen tollen Kontakt gehabt.
Obwohl seine Künste sehr gefragt sind, hat er sich viel Zeit genommen, um den PLAGUEBEARER für uns zu erschaffen. Aktuell denken wir sogar darüber nach, ein neues Shirt mit dem Motiv heraus zu bringen.
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Ein neues Album benötigt natürlich auch immer ein gewisses Maß an Präsenz, wie sieht denn die Gig-Planung dieses Jahr bisher aus?
Da werden wir wie gewohnt Vollgas geben: Wir haben jetzt noch drei größere Konzerte mit Jungle Rot, Thy Art is Murder und Black Tongue anstehen - danach werden wir uns aber ein paar Wochen in den Proberaum zurück ziehen, um eine neue Setlist festzulegen.
Das Hauptaugenmerk wird dabei natürlich auf Songs des neuen Albums liegen. An Halloween wird in Essen unsere Releasparty steigen und ich kann dir versprechen, dass dieser Abend etwas ganz besonderes werden wird. Merkt euch an dieser Stelle also schon einmal den 31.10.2019 vor!
Wir arbeiten aber natürlich auch schon an weiteren Terminen und ich kann dir versichern, dass man uns Ende des Jahres noch oft zu Gesicht bekommen wird.
Im nächsten Jahr liegt der Fokus dann ausschließlich darauf, live zu spielen - schließlich wollen wir den Leuten unser neues Material präsentieren!
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Gibt es Veränderungen an den Vertriebswegen eurer CDs und des Merchs? Ich kannte eine Band die hatte vorher ihr Material selbst vertrieben und ab Deal komplett alles über den labeleigenen Shop und nichts mehr selbst.
Eigentlich nicht. Wie bisher auch wird das neue Album überall zu haben sein:
Von Amazon über Media Markt / Saturn bis zu diversen Onlinehändlern.
Natürlich wird es auch die Möglichkeit geben, dass Album direkt über uns zu bekommen - wir arbeiten da gerade schon ein paar Ideen aus (weiter oben sprach ich ja auch schon von einer neuen Shirt Idee). Durch unser neues Label und den angeschlossenen Vertrieb sollte es aber insgesamt leichter werden, das Album zu bekommen bzw. sollte es keine allzu langen Lieferzeiten geben.
Die Zusammenarbeit mit Massacre Records ist da wirklich super. Zum Release wird natürlich auch dafür gesorgt, dass die Songs direkt auf allen gängigen Streaming- und Downloadplattformen zu bekommen sein werden.
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Verfolgt ihr auch die Werdegänge anderer Bands oder konzentriert ihr euch voll auf die eigene Karriere
Wir sind ja mittlerweile durchaus gut vernetzt und haben zu einigen Bands wirklich sehr, sehr gute Freundschaften aufgebaut.
Da verfolgt man natürlich immer auch, was es Neues gibt, trifft sich außerhalb von Konzerten, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und gibt sich gegenseitig Feedback zu neuem Material.
Da wir ja schon recht lange unterwegs sind, bestehen solche (Band)Freundschaften da teilweise schon seit zehn und mehr Jahren. Wir unterstützen uns immer gerne und versuchen uns gegenseitig immer noch etwas weiter zu pushen - man kann schon sagen, dass wir da untereinander eine durchaus gute, kleine Community haben.
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Bei unserem letzten Interview hatten wir das Thema Lustige Anekdoten, und du hattest mir erzählt, dass deine Jungs dich beim Versuch ruhig zu schlafen in einem gesonderten Raum eingesperrt haben, du sagtest damals "beim nächsten Mal erzähle ich dir gerne noch eine Story" also, THE STAGE IS YOURS :-)
Darauf hab ich ja jetzt irgendwie noch gewartet, haha. Aber gut: Versprochen, ist versprochen! Dann gehen wir jetzt knapp 4 Jahre zurück, zu unserer CD Releaseparty von der Takeover Split.
Es war unser drittes oder viertes Konzert seit der Reunion und wir haben das erste Mal im Siegener Vortex gespielt. Der Laden war proppenvoll und es war wirklich eine unbeschreiblich gute Stimmung. Die Leute sind irre gut mitgegangen und wir haben eins unserer besten Konzerte überhaupt gespielt (auf YouTube gibts davon sogar noch ein Video).
Wie dem auch sei, beim letzten Part des letzten Songs hab ich die Leute nochmal richtig angestachelt, alles zu geben.
Die Gitarren setzten langsam ein, bauen den letzten Moshpart auf und das Publikum ging komplett steil.
So heftig, dass ein paar Leute auf die Bühne geschleudert wurden. Ich hatte meinen Fuß auf einer Monitorbox abgestellt und ein kräftiger Kerl flog mir entgegen und holte mich von den Beinen:
Ich kam mit dem Knie zuerst auf (verdammt, tat das weh!), aber wir haben den Song problemlos zu Ende gespielt und unser Set beendet.
Am Abend hab ich dann gemerkt, das irgendwas nicht stimmte, als ich nicht mehr richtig laufen konnte - zwei Tage später beim Arzt hieß es dann „Kreuzbandriss“.
Zwei Monate später hatten wir in der Nähe von Siegen, in Kreuztal, dann wieder eine Show, wo ich mit einer Beinschiene spielen musste, uns das Publikum aber mindestens genauso sehr wie auf dem ersten Konzert dort abgefeiert hat. Das war ein tolles Gefühl und im Nachhinein kann ich sagen, dass es der kleine Unfall dann schon fast „wert“ gewesen ist ;-)
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Ich möchte mich recht herzlich für die Zeit bedanken die du dir genommen hast, und möchte dir natürlich die Gelegenheit geben, den Leuten noch ein paar Worte mit auf den Weg zu geben.
Wie immer bedanke ich mich zunächst bei dir für die tolle Möglichkeit dieses Interviews.
Die Zusammenarbeit mit dir macht immer besonders viel Spaß und ich bedanke mich auch nochmal im Namen der gesamten Band für deine Unterstützung.
Ansonsten bringen wir’s direkt auf den Punkt: Merkt euch den 01.11.2019 vor und folgt uns auf unseren Social-Media Accounts!
In den nächsten Wochen und Monaten wird eine Menge passieren und wir haben viel neues Material für euch.
Das solltet ihr nicht verpassen!
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