Heute im Gespräch eine Band die nicht nur dieses Jahr ihr 30jähriges Bestehen feiert, sondern sie sind auch gute Freunde von mir, mit denen ich auch schon die Bühne teilen durfte, ARCTIC WINTER, Hallo und vielen Dank für eure Zeit.

Hey,kein Problem Daniel! Vielen Danke für deine Anfrage zum Interview! Ich bin der Mic Winter. Es ist mir (uns) eine Ehre deine Fragen bestmöglich zu beantworten! 

Vielleicht gibt's ja noch ein paar wenige Menschen die euch noch nicht kennen, wer seid ihr, was macht ihr?

Nun wie oben in den Anfangszeilen, bereits treffend von dir erwähnt wurde, wir sind Arctic Winter aus Saarbrücken!  

Line Up:

Mic Winter   (Vocals)

Upeh Winter (Bass)

John Dee  (Guitar)

Sith Winter (Drums)

Ramona Gier (Mona the strange) Sie ist die gute Seele bei uns, meine Frau, und für das Booking und unser Merchandising zuständig.

Unser Musikstil bewegt sich zwischen klassischem Heavy Metal und Thrash, weist jedoch auch Einflüsse aus anderen Richtungen wie beispielsweise Death- und Blackmetal auf. Diese spezielle Melange wird von der Band und ihren Fans als AW Metal bezeichnet.  

Was aber nicht bedeutet das AW bunt gewürfelt Songs aus verschiedenen Richtungen darbietet,sondern eher die Kunst diese verschiedenen Elemente miteinander zu verweben und zu einem Song zu verschmelzen zeichnet uns aus! 

1989 habt ihr euch gegründet, was waren die wichtigsten Punkte in eurer Karriere?

Da gab es einige Punkte! Erstmal waren die 80'er und 90'er hart ;-) 

Nein,Scherz beiseite Daniel, wir spielten schon so einige Festivals in den letzten 30 Jahren! Jedes Event hat(te) seinen eigenen Flair! 

Auf jeden Fall extrem positiv zu erwähnen,wir spielten 1993 auf der „Animal Party“ im Warndt (Saarland) vor fast 3000 Leuten. Ein unvergessener Moment! 

Dann natürlich die 3 malige Teilnahme in Folge (2017,2018 und 2019) auf dem WWOA in Wellesweiler! Das war schon sehr geil ! 

Das „Eifeleck“ in Wellesweiler,war schon so etwas wie eine zweite Heimat geworden bevor es die Tore schloss. In selbigem haben wir dann auch unser TSF (Tropical Summer Fest) 2 Jahre  abgehalten. 

Bemerkung am Rande zu Tropical Summer ... 

Tropical Summer ist unser Coverprojekt welches an unserer 25 Jahresfeier aus einem Joke heraus entstand! 

Wir spielen mit TS nicht die alltäglichen Covers die so jeder kennt und zum 1000 Male vorgesetzt bekommt,sondern eher exotischere Klänge die seltener dargeboten werden. 

Bands wie Death,Testament,In Flames, Machine Head usw, sind da eher bei Tropical Summer im Programm zu finden! 

Klassiker dürfen dann natürlich auch nicht fehlen.Die Mischung macht es bekanntlich! 

Seitdem spielen wir ein TSF (Tropical Summer Fest) und ein WMF (Winter Metal Fest) im Saarland,welches wir zum Bandaustausch hernehmen.  

Unvergessen natürlich dann vor 14 Tagen unsere 30 Years Feier auf dem WWOA  am 10 August 2019!  Es war der Hammer! Wenn im Publikum Freunde stehen,die uns schon 30 Jahre folgen und unsere Songs mitsingen, dann ist das schon eine sehr geile Hausnummer!

Mit Sicherheit natürlich auch  die Produktionen unserer Alben, unsere 25 Jahresfeier 2014 in Neunkirchen, die Releaseparty der Uch Alder 2013 und der Plek Meddl 2018 stachen natürlich sehr positiv hervor! 

Unsere alljährlichen Ausflüge in unsere Homebase den „Devils Place“ in Saarbrücken zu unserem WinterMetalFest (WMF) welches in diesem Jahr sein 10 jähriges Jubiläum dort feiert. 

Wie kam es zum Namenswechsel von Ascalar zu Arctic Winter? 

Boah... Das ist eine lange Geschichte! Ich versuche mich kurz zu fassen! 

Nach dem wir Ascalar im Juli 1991 aus diversen Gründen zu Grabe trugen , dauerte es nicht lange und wir wollten wieder auf die Bühne. Der Upeh Winter, meine Wenigkeit und der Heiko P. suchten dann neue Recken um wieder durchzustarten!  Die wurden dann relativ schnell im erweiterten Freundeskreis gefunden und wir fingen wieder an neue Songs zu schreiben und natürlich auch einige aus der alten Setlist weiter zu spielen. 

Daraus resultiert noch „Dark side of the world“ Unser dienstältester Song aus dem Jahr 1990. Er befindet sich auf unserer CD  „UCH ALDER“ von 2013 

Doch der Namenswechsel wurde zur Qual und gestaltete sich eher schwieriger Natur.  

Ascalar schied bekanntlich aus. Wir benannten uns dann in „DBH“, in „Dies Irae“, und in Abyss um. Leider gab es schon Bands die diesen Namen trugen. 

(Damals gab es noch kein Internet wie heute wohlbemerkt! Das war so um 1991/92... Da las man den Metal Hammer ect und oder hörte sich so um ;-) 

Ich glaube dem Heiko P viel damals dann „Arctic Winter“ ein. Den Namen gab es noch nicht und wir legten uns selbigen (nach reichlicher Prüfung und Nachforschung) dann zu! Mit der Prämisse... Der Name  bleibt jetzt für alle Ewigkeit bestehen! 

Wir spielten dann bis 1996 eine Menge Konzerte,aber dann war die Luft irgendwie raus! Wir legten AW auf Eis und jeder folgte seinem Weg! 

Bis ich 2007 den Upeh traf und Er mich fragte ob wir AW nicht wieder aus dem arktischen Eis befreien sollten. Das traf natürlich sofort auf Gegenliebe und so kam es dann zur Reunion von Arctic Winter. 

Auch einen Gitarristen hatten wir sofort mit an Bord! Mit John Dee (Ex Age of distrust) spielte ich vorher schon zusammen bei der Truppe aus Trier. 

Nach ein paar Besetzungswechseln am Drum und Gitarre (der Sith Winter kam dann 2010 zu AW) und der Iron Maddin  (schwang von 2010 -2015 die zweite metallische Axt), ist seit dem das aktuelle Lineup fest verankert und das wird auch so bestehen bleiben. 

Der zweite Gitarrenposten wurde (wird) seit 2015 dem nicht mehr weiter verfolgt!  

Das ist jetzt aber nur das Thema angerissen. Weitere Erklärungen würden den Rahmen kmpl. sprengen ;-) 

Ihr spielt ja ne ordentliche Packung Thrash, wer sind da so eure Idole? Gibt's das nach 30 Jahren überhaupt noch? 

Nun Daniel,das Hauptaugenmerk unseres Songwrittings sind ganz klar die unterschiedlichen Stilrichtungen die wir alle innehaben. Jeder hat dann natürlich noch seine Lieblinge,die den jeweiligen Musikus in unseren Reihen (auch) subtil beeinflussen! Ich persönlich höre sogar elektronische Musik,wie Schranz,EBM,Gabba usw. 

Aber im Großen und Ganzen frönen wir dem „klassischen Metal“ welcher sich in unseren Alben wiederspiegelt!  

Vor einiger Zeit kam Plek Meddl, euer zweites Album, auf den Markt, bei mir ganz hoch im Kurs, wie waren ansonsten die Resonanzen? 

Durch die Bank weg positiv. Es ist aber auch schön zu beobachten,wie sich Reviews öfters schwer damit tun,unseren AW Metal zu verstehen. Da stößt man dann schnell auf Unverständnis und man bekommt vorgehalten man wüsste nicht wohin der Weg führen soll. 

Das wissen wir sehr wohl.Genau dahin wo er schon seit 30 Jahren hinführt. 

Das Ganze nennt sich AW Metal! Das war schon damals so und das wird sich auch nie ändern. Wir werden uns nicht verstellen oder verbiegen. 

Man nimmt unsere Musik so an,oder lässt es halt sein. Da gibt es keine zwei Meinungen! 

Ein allgemeiner Tenor ist aber doch zu lesen! Die Uch Alder und die Plek Meddl sind fett produzierte CDs und kein Schnellschuß in den Ofen.   Mit sehr viel Herzblut und Engagement geschrieben,produziert und letztendlich ins Studio zum finalen Mix gegeben. 

Wir haben keine Mühen und Kosten gescheut diese beiden Silberlinge so zu gestalten wie wir sie letztendlich in den Händen halten. Natürlich gibt es immer noch Luft nach oben, und man lernt dazu! Doch darüber reden wir in ein paar Jahren,wenn wir unsere neue Scheibe raus hauen. 

Wir sind schon am Songschreiben für den neuen Silberling.Doch wer uns kennt weiß,dass dieser Prozess zuerst reift. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Alles schön der Reihe nach! Ein Song ist schon fertig.Er wird sich in absehbarer Zeit in unserer Setlist wiederfinden ;-)  

Bleiben wir kurz bei eurer Musik, woher nehmt ihr die Inspiration für eure Texte?

Aus dem Leben! Aus 30 Jahren AW Metal, aus Spaß an der Musik! Wir stehen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger da und predigen.  Habt Spaß und freut euch am Metal!  

Ihr seid bei den Gigs ja immer ganz dicht bei euren Fans, wenn nicht sogar mittendrin, ist dabei schon einmal etwas passiert? 

Außer dass eine Bierdusche erfolgt oder man in einem Circle Pit gerät, nichts außer gewöhnliches Daniel ;-)   Scherz beiseite :-) 

Wir haben alle Spaß und Lust am Metal und so soll es auch weiter sein! Natürlich muss darauf geachtet werden die Instrumente zu schützen. 

Es gab natürlich in den frühen 90'ern so einige Entgleisungen auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Man ist ja nur einmal Jung und hat(te) Spaß am Metal! 

Wie sehen die Pläne für dieses Jahr aus und wie stehen die Pläne längerfristig gesehen?

Wir haben noch einige Gigs in Herxheim,Worms, Illingen, Saarbrücken und Nürnberg. 

Es steht noch eine Videoproduktion an,auf die ich hier noch nicht näher eingehen möchte! Dazu später mehr! Es wird jedenfalls sehr geil werden :-) 

Wir schreiben wie schon oben erwähnt weiter an unserem neuen Album. 

Wie du erkennen kannst wir haben noch einiges vor. Dazwischen natürlich auch unter die Fans! Das zählt zu den größten Dingen :-) 

In 30 Jahren sind doch bestimmt viele bemerkenswerte Dinge passiert, kannst du da ein oder zwei Anekdoten zum Besten geben?

Hmm,wir spielten in den frühen 90'ern einmal auf einer privaten Party! Das entgleiste dann derart, dass ich hier mich weder schriftlich noch anderweitig darüber äußern kann. Die Erinnerung lässt nur ein Testbild zu (ha,ha,ha,ha :-) 

Natürlich passieren immer wieder lustige Dinge bei verschiedenen Events und den Auswärtsfahrten. Sei es im Auto oder beim einchecken im Hotel. Beim Frühstücksbuffet und solchen Dinge. Das ist aber pure Situationskomik,die sich leider nicht schriftlich festhalten lässt!  

Ich stand da mal mit einer Band auf der Bühne, die hätten glatt eure Brüder sein können, kennt ihr die? :-)

Du spielst mit Sicherheit auf unsere Pendants bei Topical Summer an! Ja die sind uns durchaus bekannt  ;-) 

Die Jungs sind genau so durchgeknallt wie wir :-) 

Damals spielten wir einen Nikolaus Gig. Du warst unser Gastsänger bei „Only for the weak“ von In Flames! 

Ich möchte mich nochmal ganz ganz herzlich für die Zeit bedanken die ihr investiert habt, und wie es sich gehört, habt Ihr natürlich die letzten Worte, danke und reingehauen. 

Nun Daniel, es war uns eine Ehre dir Rede und Antwort zu stehen!  Du bist ein feiner Kerl! So haben wir dich kennen gelernt und so wird es auch weiterhin sein! Du lebst deine Sache genau so aus, wie wir unsere Musik. 

Somit kommt schon eine starke Verbindung zustande und der notwendige Respekt für das Ganze wird gezollt! 

Wir sehen uns hoffentlich in Bälde wieder und verbleiben mit einem 

„Hau rinn“ unn pass uff dich uff“ aus dem Saarland nach Fulda! 

Cheers Mic Winter